Forschungsgebiete am Zentrum für Klimaschutzrecht
Umwelt- und Energierecht
Der Schutz der Umwelt ist eine wichtige Voraussetzung für ein langfristig stabiles Klima. ClimLaw: Graz widmet sich daher u.a. der Frage, wie umweltrechtliche Instrumente, etwa das Planungs- oder Naturschutzrecht, als Grundlage für verbesserten Klimaschutz und ambitioniertere Anpassungsmaßnahmen dienen können.
Reformen im Energiesektor, einem der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen, sind für die Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung. Wir versuchen daher, die nuancierten Ansätze globaler, regionaler und nationaler Gesetze im Energiebereich mit Blick auf ihre Wirksamkeit im Bereich Klimaschutz zu analysieren und zu bewerten.
Unsere Forschung zum Energierecht konzentriert sich auf eine Reihe von Themen, darunter:
- Energiewende
- Erneuerbare Energie
- Energiezugang auf globaler, regionaler und nationaler Ebene
- Energie und nachhaltige Entwicklung
- Kommunale Energieprojekte und -initiativen
- Intelligente Energienetze
- Gerechte Dekarbonisierung im Energiesektor
- Internationale Energiepolitik
- Handel mit Energiedienstleistungen
Ökologischer Wandel
Der Übergang zu einer grüneren Gesellschaft und Wirtschaft ist in den Fokus internationaler Institutionen und einzelner Staaten gerückt. Zahlreiche internationale, regionale und nationale Gesetzgebungsorgane haben Maßnahmen verabschiedet, um den notwendigen ökologischen Wandel in die Wege zu leiten und aktiv zu gestalten. Bei ClimLaw: Graz werden entsprechende Maßnahmen und Prozesse kritisch analysiert um das Wer, Wann, Wie, Wo und Warum ökologischer Übergangsprozesse zu verstehen und zu beschreiben.
Unsere Forschung zum ökologischen Wandel konzentriert sich auf eine Reihe von Themen, darunter:
- Gerechter Übergang
- Europäischer Green Deal
- Nationale Politiken in Zusammenhang mit ökologischem Wandel
- Digitale Übergänge
- Kreislaufwirtschaft
Klimaklagen
Die in den 2000er Jahren entstandenen Klimaklagen haben sich zu einem globalen Phänomen entwickelt. Mittels Klimaklagen gegen Staaten und Unternehmen versuchen Kläger:innen, ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen gerichtlich durchzusetzen. Aufgrund der raschen Enwicklung sind Klimaklagen ebenso schwer in einer Definition zu fassen, wie sie spannend zu beobachten und zu diskutieren sind.
Unsere Forschung zu Klimaklagen konzentriert sich auf folgende Bereiche:
- Strategische Klimaklagen
- Klimaklagen auf der Grundlage von Grund- und Menschenrechten
- Sozio-rechtliche Aspekte von Klimaklagen (z. B. Governance, Auswirkungen)
- Vergleichende Betrachtung von Klimaklagen im globalen Süden und im globalen Norden
- Klimaklagen und Gerechtigkeit
- Klimaklagen und Wissenschaft
Öffentlichkeitsbeteiligung
Die Beteiligung der Öffentlichkeit an umweltrelevanten Entscheidungen hat zu einer stärkeren öffentlichen Unterstützung bei der Umsetzung und Durchführung umweltrelevanter Projekte geführt. Ein näherer Blick auf die rechtlichen Grundlagen der Öffentlichkeitsbeteiligung in Umweltangelegenheiten vermittelt ein tiefgehendes Verständnis davon, wie und mit welchen Mitteln die Öffentlichkeit bei der Gestaltung und Erreichung gegenwärtiger und künftiger klimabezogener Ziele mitwirken kann und soll.
Unsere Forschung zur Beteiligung an umwelt- und klimarechtlichen Entscheidungsprozessen konzentriert sich auf eine Reihe von Themen, darunter:
- Internationaler Rechtsrahmen und internationale Beteiligungsprozesse
- Nationale Rechtsgrundlagen und Programme zur Sicherstellung der Öffentlichkeitsbeteiligung
- Beteiligung, ziviles Engagement und Zugang zu Informationen
- Zugang zu Gerichten
- Beteiligung an der Entwicklung der Klimapolitik
- Umweltverträglichkeitsprüfungen und Genehmigungen
- Überschneidungen zwischen Umweltrecht und Deliktsrecht
Interdisziplinäre Forschung
Ein Philosoph sagte einmal: "Jeder gute Jurist ist immer ein misslungenes Was Anderes". Dieser Satz passt sehr gut auf das Gebiet des Klimarechts, wo wir - als Rechtswissenschaftler - die Aufgabe haben, die wissenschaftlichen, moralischen und politischen Herausforderungen des Klimaschutzes zu verstehen.
Wir von ClimLaw: Graz setzen uns dafür ein, rechtliche Antworten auf Fragen zu finden, die durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Innovationen und gesellschaftliche Entwicklungen aufgeworfen werden
Unsere interdisziplinäre Forschung konzentriert sich auf:
- Vertrauensschutz und berechtigte Erwartungen beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft
- Verfahrensrechte in Zusammenhang mit der ökologischen Wende
- Mobilität, fairer Übergang und das Recht
- Ethische und wissenschaftliche Aspekte von Klimaklagen
Prof. (Stellenbosch) MM Dr. LL.M. Oliver Ruppel
Rechtswissenschaftliche Fakultät
RESOWI, Universitätsstraße 15/AE, 8010 Graz